So, 19. Dez 14:30 Lustige Noten (Dittelsdorf)

Das weihnachtliche Konzert mit der Kindergarten-Band "Lustige Noten" findet unter strengen Hygienevorschriften (3G, FFP2 Masken, Abstände) in der Kirche Dittelsdorf am 19.12.2021 um 14:30 Uhr statt.

Ansprechpartner: Andrea Beckert und Thomas Rieger

Herzliche Einladung!

16. Adventstürchen

Ernsthaftigkeit II

In unserer Einstellung und Sprache trennen und unterscheiden wir zwischen trösten, ermahnen und ermuntern. Eine heutige Predigt/Andacht solle trösten und ermuntern, aber nicht ermahnen.

Im Griechischen gehört das enger zusammen: parakaleo kann übersetzt werden mit ermahnen, trösten, aufrichten. Davon stammt das Wort Paraklet, womit der Heilige Geist unser Beistand bezeichnet wird, der uns also tröstet, ermuntert, aber auch ermahnt.

Wer das Neue Testament liest, wird viele Worte finden, die ziemlich ermahnend sind. Doch, wenn man sich darauf einlässt, entfalten sie ihren Trost und einen heilsamen Duft. Denn Ermahnung ist richtungsweisend, gibt Klarheit und Orientierung. Eine Gesellschaft, wo dies fehlt, wird perspektivlos, haltlos, zügellos und hoffnungslos.

Jesus und alle seine Nachfolger haben viel ermahnt (und damit getröstet!).

  • Lk 3,18 Und mit vielem andern mehr ermahnte er [J.d.T.] das Volk und verkündigte ihm das Heil.
    • Mit diesen und vielen anderen Worten rüttelte er das Volk auf und machte ihnen die Heilsbotschaft Gottes bekannt. (Neue evangelistische Übersetzung)
    • Und noch viele solche Warnungen sprach Johannes aus, als er dem Volk die Botschaft Gottes verkündete. (Neues Leben Übersetzung)
    • Auch mit vielen anderen Ermahnungen verkündigte er dem Volk die frohe Botschaft. (Schlachter Übersetzung)
  • vgl. u. a. Mt 5-7 Die Bergpredigt; Mt 8 Vom Ernst der Nachfolge; Mt 10 Ansage kommender Verfolgung; Mt 11 Jesu Weherufe; Mt 12 Jesu wahre Verwandte; Mt 24-25 Endzeitreden; Lk 21 Ermahnung zur Wachsamkeit, etc.
  • Apg 2,40 Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht!

Lassen wir uns ermuntern, ermahnen und trösten!

Pfr. Martin Wappler

15. Adventstürchen

Ernsthaftigkeit I

Schon allein die Überschrift mag für manchen anstößig wirken: Christsein und Ernsthaftigkeit - wie passt das zusammen? Christsein verbinden viele - wie die Adventszeit - mit Gemütlichkeit, Harmonie[sucht] und einem "Piep-piep-piep - wir ham uns alle lieb". Daher wird nicht selten alles Unbequeme und Nicht-ins-eigene-Bild-passende ausgeblendet.

Schauen wir einmal auf die Weihnachtsgeschichte:

  1. Jungfrauen-Geburt (Mt 1,18: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist.)
  2. Unterordnung Josef und Maria unter ein fragwürdiges, kaiserliches Gebot trotz Gefahr für Leib, Kind und Leben (Lk 2,1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. (...) Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem")
  3. Jesus, der Sohn Gottes, wurde NICHT von einer breiten Masse freudig aufgenommen.
    1. Lk 2,7 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
    2. Joh 1,11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
  4. Die geistliche Elite wusste zwar davon, aber sie handelten nicht danach!
    1. Sie erklärten dem König, wo das Kind geboren werden sollte (Mt 2,4).
    2. Aber sie selber gingen nicht hin; - schade oder Schande?!
  5. Der König Herodes plante eine Verschwörung* gegen den neuen König!
    1. Mt 2,7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre,
    2. Er verschleierte seine wirklichen Absichten!
  6. Kindermord des Herodes
    1. Mt 2,16 Als Herodes nun sah, dass er von den Weisen betrogen war, wurde er sehr zornig und schickte aus und ließ alle Kinder in Bethlehem töten und in der ganzen Gegend, die zweijährig und darunter waren, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte.

Sollten nicht alle (biblischen) Themen ernsthaft durchdacht, angesprochen, bekannt gemacht und auch im Gebet und innerlich im Herzen bewegt werden? Die rhetorische Frage mögen wir zwar mit "Ja" beantworten, aber wie sieht es dann konkret in unserem Leben aus? Jemand sagte einmal: Die unbequemen Worte der Bibel haben mich weitergebracht!

Pfr. Martin Wappler

 

* Verschwörung, Duden: gemeinsame Planung eines Unternehmens gegen jemanden oder etwas (besonders gegen die staatliche Ordnung). - Verschwörungen gab es schon immer!

14. Adventstürchen

Alle sind eingeschlafen

Gestern habe ich festgehalten, dass Christsein nach vorne ausgerichtet ist, auf die Zukunft. Damit bleibt der Christ stets optimistisch, weil es ein Ziel, stets eine Hoffnung somit eine Perspektive gibt; - selbst in trüben Zeiten!

Wenn sich jedoch Dinge hinziehen, dann kann es schon mal sein, dass der Mensch ungeduldig oder nachlässig, träge und bequem wird. Dies finde ich in den Endzeitreden Jesu, als er das Himmelreich mit zehn Jungfrauen vergleicht (Mt 25,1-13). Wohlgemerkt, es geht hier nicht um solche Vergleiche wie Unkraut unter den Weizen (Mt 13,24ff), sondern um ein Wort an die Gemeinde, die sich auf die Ankunft des Bräutigams vorbereitet.

Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen,
die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen.

Das Wort richtet sich somit an alle, die Jesus Christus als ihren Bräutigam erwarten. Es wäre interessant, wie viel Mitglieder der heutigen Kirche sich tatsächlich auf die Wiederkunft - auf die Ankunft (= Advent!) - Jesu Christi innerlich vorbereiten? Vermutlich nicht sonderlich viel, - obwohl doch so viele Advent feiern?

Aber - und das ist das aufrüttelnde und dramatische - selbst von den zehn, die sich für seine Ankunft bereit halten, sind am Ende doch nur fünf bei der eigentlichen Feier dabei, gerade einmal die Hälfte (vgl. Mt 25,10-12).

Lehrt Jesus hier eine strenge Askese, ein Streng-dich-an, eine gnadenlose Werksgerechtigkeit, ein unbarmherziges Nur-die-Besten-schaffen-es? - Nein, gewiss nicht! Denn keine der Jungfrauen ist besser oder schlechter als die andere. Alle waren sie eingeschlafen!

Der Unterschied liegt im Öl; für mich ein Symbol für den Heiligen Geist. Offenbar mangelte es der Hälfte ausgerechnet daran: "Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit."

Darauf sollten wir achten, dass wir den Heiligen Geist in unserem Herzen wohnen lassen und ihm Raum geben, - voll Geistes sind, wie der Epheserbrief formuliert: "Lasst euch vom Geist erfüllen." Epheser 5,18

Pfr. Martin Wappler

13. Adventstürchen

Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft

Gottes Segen für die neue Woche wünsche ich Ihnen!

Sie beginnt mit folgendem Wochenspruch: "Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig. Jesaja 40,3.10 "

Weihnachten wirkt häufig als eine rückwärtsgewandte Zeit: man erinnert sich; man stellt Krippen hin und führt Krippenspiele auf, - wiederholt also Ereignisse aus der Vergangenheit, das, was vor ungefähr 2000 Jahren in Bethlehem geschah. Manch einer seufzt und verklärt nicht selten Zurückliegendes. Doch würde dies Christsein ausmachen, sich verflossener Zeiten zu vergegenwärtigen, wäre es ziemlich begrenzt, nach hinten gewandt und recht bedeutungslos.

Christsein ist zwar auch Erinnerung an das, was geschehen ist, keine Frage. Aber es will insbesondere Relevanz für unsere Gegenwart haben. Wer Weihnachten daher nur als Erinnerungsfest feiert und Jesus Christus nicht persönlich in seinem Herzen empfängt, dem geht das Wichtigste dieser Ereignisse verloren. Unser Herz als Krippe - ein schönes Bild (der Mensch als Stall auch nicht ganz unpassend) - findet sich in einem bekannten Weihnachtslied von Paul Gerhardt, Ich steh an deiner Krippen hier:

"Eins aber, hoff ich, wirst du mir,
mein Heiland, nicht versagen:
Daß ich dich möge für und für
in, bei und an mir tragen.
So laß mich doch dein Kripplein sein;
komm, komm und lege bei mir ein
Dich und all deine Freuden."

Doch auch bei der Gegenwart bleibt das Christsein nicht stehen, sondern es Blick noch weiter nach vorn. Christsein hat eine Perspektive auf die Ewigkeit und ist unmittelbar Zukunfts-relevant: Jesus Christus kommt wieder und wir sollen ihm den Weg bereiten, darauf verweist der Wochenspruch.

Mögen wir für seine Wiederkunft bereit sein!

Pfr. Martin Wappler

12. Adventstürchen

3. Advent

Prophetische Verkündigung

Am heutigen Sonntag lautet die Evangeliumslesung aus Lukas 1,67-79 "Der Lobgesang des Zacharias". Gleich zu Beginn wird erklärt:

"Und sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach:"

weissagen, griechisch: propheteuo, prophetisch reden; Sprachschlüssel NT: "Es bedeutet: prophezeien, weissagen, kommende Dinge voraussagen oder ankündigen...".

Wir haben die Tage gesehen, dass es im Alten Testament viele Weissagungen - insbesondere auf Jesus Christus hin - gibt.* Auch im Neuen Testament gibt es häufiger prophetische Worte. Mich wundert, wieso wir uns als Kinder Gottes, als Leib Christi, häufig so schwer tun mit Prophetie, obwohl das doch Teil unserer Gottesdienste sein könnte.

Zum Nachdenken dazu ein paar Worte Gottes:

  • Hosea 4,6 "Mein Volk ist dahin, weil es ohne Erkenntnis ist."
    • Geistliche Erkenntnis kommt vermutlich nicht aus dem Intellekt, sondern aus dem Geist Gottes.
  • 1Korinther 14, 1 Strebt nach der Liebe! Bemüht euch um die Gaben des Geistes, am meisten aber um die Gabe der prophetischen Rede!
  • 24 Wenn sie aber alle prophetisch redeten und es käme ein Ungläubiger oder Unkundiger hinein, der würde von allen geprüft und von allen überführt; 25 was in seinem Herzen verborgen ist, würde offenbar, und so würde er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, dass Gott wahrhaftig unter euch ist.

Wenn wir mehr Verlangen nach Jesus hätten, unsere Gottesdienste würden anders verlaufen.

Pfr. Martin Wappler

* Jemand meint, es gibt "6408 Verse mit prophetischen Angaben", siehe hier.

 

11. Adventstürchen

Adventszeit = Bußzeit

Gestern sprachen wir kurz über Johannes den Täufer. Seine Botschaft war deutlich und knapp:

Matthäus 3, 3 Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von Judäa und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

Tut Buße, Griechisch "metanoeo", nach Sprachschlüssel für das Neue Testament: "Buße tun, seinen Sinn ändern, mit Reue umkehren, begleitet von einer echten Hinwendung des Herzens zu Gott; von meta nach und noeo denken/wissen, also umdenken oder "nachwissen" .... Es bedeutet, dass man seinen Sinn ändert ....".

Sind wir Menschen dazu wirklich bereit, unseren Sinn zu ändern, umzudenken? Wollen wir nicht immer Dasselbe, jedes Jahr dieselbe Leier, das haben wir schon immer so gemacht, Gewohnheitstier, usw..

Schon die Welt weiß: „Wer immer nur das tut, was er immer getan hat, wird nur das bekommen, was er immer bekommen hat.“ – Henry Ford.

Lassen wir uns von Jesus Christus und seinem Wort verändern, korrigieren, ermahnen, oder läuft es umgekehrt: wir verändern sein Wort, korrigieren es und ermahnen Ihn? - Letzteres wird nicht sonderlich fruchtbar sein.

Möge Gottes Geist uns gnädig sein und unseren Herzen Raum zur Buße geben!

Pfr. Martin Wappler