Hahnenschrei September / Oktober / November
Andacht: Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 1.Joh 1,9
Den meisten Menschen sind ihre Sünden nicht vergeben, weil sie nie darum gebeten haben. Sie tragen ihre Schuld mit sich herum und werden sich dafür vor Gott eines Tages verantworten müssen (Mt 12,36; Röm 12,14; 1Petr 4,5). Vielen wird dies zwar nicht präsent sein, aber das ändert nichts an den Tatsachen.
Denken wir beispielsweise ans Autofahren: Wenn eines Tages ein Anhörungsbogen im Briefkasten liegt mit Blitzerfoto, Datum und Uhrzeit, dann spielt es keine Rolle, ob der Betreffende sich schuldig fühlt oder nicht, die StVO gut findet oder ignoriert, - er muss dazu Stellung nehmen. So ähnlich wird es mit Gott sein: Ob ihn jemand gut findet oder für unwirklich hält, seine Gebote kennt oder verachtet, spätestens nach dem Sterben gibt es eine Anhörung vor dem allmächtigen Richter. Wer für schuldig befunden wird, wird verurteilt – ewige Verdammnis. Das ist gerecht! Menschen kommen übrigens nicht in die Hölle weil sie Sünder sind, sondern weil sie ihre Sünden nicht bereuen!
Im deutschen Verkehrsrecht gibt es keine Vergebung, aber bei Jesus Christus. Wer Gott im Namen Jesu um Vergebung bittet, dem wird vergeben (1.Joh 1,9). Voraus geht die Erkenntnis, etwas verkehrt gemacht zu haben. Diese Einsicht fällt nicht nur Kindern schwer, weil es aufrichtiger Demut bedarf. Ein stolzes Herz ist daher das größte Hindernis für gute Beziehungen sowohl zu Menschen als auch zu Gott. Da der Stolze seine Versagen nicht (ein)sieht, kann ihm nicht vergeben werden. Er wird Gott selbst in der Hölle noch beschimpfen und die Schuld auf andere schieben.
Vergebung ist etwas Wunderbares und öffnet himmlische Türen und irdische Herzen! Die Welt hätte ein freundlicheres Gesicht, wenn Einsicht, Demut, Umkehr und Vergebung nicht nur gepredigt, gefordert, sondern täglich im Kleinen wie im Großen gelebt wird. Wir laden zu unseren Veranstaltungen ein, ein herzliches und demütiges Miteinander zu pflegen, die Worte des Vaterunsers „und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern Mt 6,12“ zu praktizieren, Buße zu tun (siehe Buß- und Bettag) als auch für den Frieden einzutreten (u. a. Friedensdekade) und nicht mit den Finger auf andere zu zeigen (unsere Großeltern wussten das noch). Pfr. Martin Wappler