Ernsthaftigkeit III
In dieser Dreierabfolge soll es zunächst der letzte Aspekt der Ernsthaftigkeit sein, doch dafür umso eindringlicher. Jesus ermahnt/tröstet/ermuntert:
Mt 7,21 Es werden nicht alle, die zu mir sagen:
Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen,
sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.
Jesus braucht keine Christen, die sagen, dass sie Christen sind und nach außen, den Anschein geben, fromm zu sein. Jesus sucht Menschen, die den Willen Gottes des Vaters tun!
Jesus erzählte einmal ein eher unbekannteres Gleichnis (Mt 21,28ff): Ein Vater ging zu seinem Sohn und bat ihm, im Weinberg zu arbeiten. Der eine sagte: "Ja, Herr", tat es aber nicht. Der andere sagte zwar zuerst "Nein, ich will nicht!", tat es dann aber trotzdem. Was wohl gefällt dem Vater besser? Jesus fragt: "Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan?".
Ganz wichtig ist hier aber eine Warnung vor frommen Aktionismus: Es geht nicht darum, irgendetwas Frommes oder vermeintlich Christliches zu tun, sondern allein den Willen des Vaters!
Was ist nun aber der Wille des Vaters? - Dazu ist es wichtig, in eine kommunikative Beziehung zum Vater zu treten, ER wird es uns dann schon sagen. Und das kann ganz anders aussehen, als wir meinen. So hatte Noah einen anderen Auftrag als Mose, Abraham einen anderen als David, Josua einen anderen als Daniel, und so weiter.
Demnach: Wer in den Himmel will, der kommt nicht um eine enge, persönliche Beziehung zum Vater herum. Denn nur dann kann er wissen und tun, was der Vater sagt.
Suchen wir jeden Tag - im Gebet und Bibellese - eine vertrauliche Beziehung zu Gott, auch wenn es manchmal mühsam ist!
Pfr. Martin Wappler