14. Adventstürchen

Alle sind eingeschlafen

Gestern habe ich festgehalten, dass Christsein nach vorne ausgerichtet ist, auf die Zukunft. Damit bleibt der Christ stets optimistisch, weil es ein Ziel, stets eine Hoffnung somit eine Perspektive gibt; - selbst in trüben Zeiten!

Wenn sich jedoch Dinge hinziehen, dann kann es schon mal sein, dass der Mensch ungeduldig oder nachlässig, träge und bequem wird. Dies finde ich in den Endzeitreden Jesu, als er das Himmelreich mit zehn Jungfrauen vergleicht (Mt 25,1-13). Wohlgemerkt, es geht hier nicht um solche Vergleiche wie Unkraut unter den Weizen (Mt 13,24ff), sondern um ein Wort an die Gemeinde, die sich auf die Ankunft des Bräutigams vorbereitet.

Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen,
die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen.

Das Wort richtet sich somit an alle, die Jesus Christus als ihren Bräutigam erwarten. Es wäre interessant, wie viel Mitglieder der heutigen Kirche sich tatsächlich auf die Wiederkunft - auf die Ankunft (= Advent!) - Jesu Christi innerlich vorbereiten? Vermutlich nicht sonderlich viel, - obwohl doch so viele Advent feiern?

Aber - und das ist das aufrüttelnde und dramatische - selbst von den zehn, die sich für seine Ankunft bereit halten, sind am Ende doch nur fünf bei der eigentlichen Feier dabei, gerade einmal die Hälfte (vgl. Mt 25,10-12).

Lehrt Jesus hier eine strenge Askese, ein Streng-dich-an, eine gnadenlose Werksgerechtigkeit, ein unbarmherziges Nur-die-Besten-schaffen-es? - Nein, gewiss nicht! Denn keine der Jungfrauen ist besser oder schlechter als die andere. Alle waren sie eingeschlafen!

Der Unterschied liegt im Öl; für mich ein Symbol für den Heiligen Geist. Offenbar mangelte es der Hälfte ausgerechnet daran: "Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit."

Darauf sollten wir achten, dass wir den Heiligen Geist in unserem Herzen wohnen lassen und ihm Raum geben, - voll Geistes sind, wie der Epheserbrief formuliert: "Lasst euch vom Geist erfüllen." Epheser 5,18

Pfr. Martin Wappler

13. Adventstürchen

Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft

Gottes Segen für die neue Woche wünsche ich Ihnen!

Sie beginnt mit folgendem Wochenspruch: "Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig. Jesaja 40,3.10 "

Weihnachten wirkt häufig als eine rückwärtsgewandte Zeit: man erinnert sich; man stellt Krippen hin und führt Krippenspiele auf, - wiederholt also Ereignisse aus der Vergangenheit, das, was vor ungefähr 2000 Jahren in Bethlehem geschah. Manch einer seufzt und verklärt nicht selten Zurückliegendes. Doch würde dies Christsein ausmachen, sich verflossener Zeiten zu vergegenwärtigen, wäre es ziemlich begrenzt, nach hinten gewandt und recht bedeutungslos.

Christsein ist zwar auch Erinnerung an das, was geschehen ist, keine Frage. Aber es will insbesondere Relevanz für unsere Gegenwart haben. Wer Weihnachten daher nur als Erinnerungsfest feiert und Jesus Christus nicht persönlich in seinem Herzen empfängt, dem geht das Wichtigste dieser Ereignisse verloren. Unser Herz als Krippe - ein schönes Bild (der Mensch als Stall auch nicht ganz unpassend) - findet sich in einem bekannten Weihnachtslied von Paul Gerhardt, Ich steh an deiner Krippen hier:

"Eins aber, hoff ich, wirst du mir,
mein Heiland, nicht versagen:
Daß ich dich möge für und für
in, bei und an mir tragen.
So laß mich doch dein Kripplein sein;
komm, komm und lege bei mir ein
Dich und all deine Freuden."

Doch auch bei der Gegenwart bleibt das Christsein nicht stehen, sondern es Blick noch weiter nach vorn. Christsein hat eine Perspektive auf die Ewigkeit und ist unmittelbar Zukunfts-relevant: Jesus Christus kommt wieder und wir sollen ihm den Weg bereiten, darauf verweist der Wochenspruch.

Mögen wir für seine Wiederkunft bereit sein!

Pfr. Martin Wappler

12. Adventstürchen

3. Advent

Prophetische Verkündigung

Am heutigen Sonntag lautet die Evangeliumslesung aus Lukas 1,67-79 "Der Lobgesang des Zacharias". Gleich zu Beginn wird erklärt:

"Und sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach:"

weissagen, griechisch: propheteuo, prophetisch reden; Sprachschlüssel NT: "Es bedeutet: prophezeien, weissagen, kommende Dinge voraussagen oder ankündigen...".

Wir haben die Tage gesehen, dass es im Alten Testament viele Weissagungen - insbesondere auf Jesus Christus hin - gibt.* Auch im Neuen Testament gibt es häufiger prophetische Worte. Mich wundert, wieso wir uns als Kinder Gottes, als Leib Christi, häufig so schwer tun mit Prophetie, obwohl das doch Teil unserer Gottesdienste sein könnte.

Zum Nachdenken dazu ein paar Worte Gottes:

  • Hosea 4,6 "Mein Volk ist dahin, weil es ohne Erkenntnis ist."
    • Geistliche Erkenntnis kommt vermutlich nicht aus dem Intellekt, sondern aus dem Geist Gottes.
  • 1Korinther 14, 1 Strebt nach der Liebe! Bemüht euch um die Gaben des Geistes, am meisten aber um die Gabe der prophetischen Rede!
  • 24 Wenn sie aber alle prophetisch redeten und es käme ein Ungläubiger oder Unkundiger hinein, der würde von allen geprüft und von allen überführt; 25 was in seinem Herzen verborgen ist, würde offenbar, und so würde er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, dass Gott wahrhaftig unter euch ist.

Wenn wir mehr Verlangen nach Jesus hätten, unsere Gottesdienste würden anders verlaufen.

Pfr. Martin Wappler

* Jemand meint, es gibt "6408 Verse mit prophetischen Angaben", siehe hier.

 

11. Adventstürchen

Adventszeit = Bußzeit

Gestern sprachen wir kurz über Johannes den Täufer. Seine Botschaft war deutlich und knapp:

Matthäus 3, 3 Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von Judäa und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

Tut Buße, Griechisch "metanoeo", nach Sprachschlüssel für das Neue Testament: "Buße tun, seinen Sinn ändern, mit Reue umkehren, begleitet von einer echten Hinwendung des Herzens zu Gott; von meta nach und noeo denken/wissen, also umdenken oder "nachwissen" .... Es bedeutet, dass man seinen Sinn ändert ....".

Sind wir Menschen dazu wirklich bereit, unseren Sinn zu ändern, umzudenken? Wollen wir nicht immer Dasselbe, jedes Jahr dieselbe Leier, das haben wir schon immer so gemacht, Gewohnheitstier, usw..

Schon die Welt weiß: „Wer immer nur das tut, was er immer getan hat, wird nur das bekommen, was er immer bekommen hat.“ – Henry Ford.

Lassen wir uns von Jesus Christus und seinem Wort verändern, korrigieren, ermahnen, oder läuft es umgekehrt: wir verändern sein Wort, korrigieren es und ermahnen Ihn? - Letzteres wird nicht sonderlich fruchtbar sein.

Möge Gottes Geist uns gnädig sein und unseren Herzen Raum zur Buße geben!

Pfr. Martin Wappler

10. Adventstürchen

Ein Fingerzeig Gottes

Es gibt so viele Hinweise im Alten Testament, die auffällig und klar auf Jesus Christus deuten - wie wir skizzenhaft gesehen haben-, sodass es schon an ein Wunder grenzt, wieso dies nicht von mehr Menschen erkannt wird. Häufig liegt dies schlicht und ergreifend daran, dass sich kaum noch jemand mit den biblischen Schriften intensiver befasst.

Der große Fingerzeig am Beginn des Wirkens Jesu war gewiss Johannes der Täufer:

Darauf kommen wir später noch zurück. Doch bleiben wir bei dem Wunder stehen, dass viele sehen und doch nicht sehen, hören und doch nicht hören. Dazu die Worte Jesu aus Markus 4:

11 Und er [Jesus] sprach zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes gegeben; denen aber draußen widerfährt es alles in Gleichnissen, 12 damit sie es mit sehenden Augen sehen und doch nicht erkennen, und mit hörenden Ohren hören und doch nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde.

Eine höchst verwunderliche und erstaunliche Aussage. Der Christ meint immer, man müsse besonders einfach, anschaulich und einladend sprechen, damit man jeden "mitnimmt". Jesus hatte - nach diesen Versen - offensichtlich nicht dieses Interesse.

Gott will schon gesucht werden. Wer in seinem Palast sitzen bleibt (wie Herodes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten) anstatt zu Jesus zu gehen (wie die Weisen aus dem Morgenland), der wird ihn gewiss nicht finden!

Jeremia 29, 13f "wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen".

Pfr. Martin Wappler

09. Adventstürchen

Weitere Erstaunlichkeiten

Zwischen dem Josef des Alten Testaments und Jesus gibt es mindestens über 60 Parallelen. Für jemanden, der an geistlicher Tiefe interessiert ist, ist das beeindruckend.

Hier ein kleiner Auszug:

Parallele Joseph Jesus
Sowohl Josef als auch Jesus – die Namen klingen auch recht ähnlich – sind besonders von ihrem Vater geliebt. Israel aber hatte Josef lieber als alle seine Söhne (Gen 37,3) Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. (Mt 3, 17)
Beide mussten sich mit Neid auseinandersetzen. Und seine Brüder wurden neidisch auf ihn. (Gen 37,11) Denn Pilatus erkannte, dass ihn die Hohenpriester aus Neid überantwortet hatten. (Mk 15,10)
Dieser Neid und diese Ablehnung steigerte sich in Hass. Und sie wurden ihm noch mehr Feind um seines Traumes und seiner Worte willen. (Gen 37,8) Die Welt kann euch nicht hassen. Mich aber hasst sie, denn ich bezeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind. (Joh 7,7)
Sowohl Josef als auch Jesus kündigen bereits im Vorfeld ihre zukünftige Herrschaft an. Siehe, wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete sich auf und stand, aber eure Garben stellten sich ringsumher und neigten sich vor meiner Garbe. 8 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Willst du unser König werden und über uns herrschen? (Gen 37,7-8) Von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels. (Mt 26,64)
Josef und auch Jesus sind vielfach nicht ernst genommen worden. Und sie sprachen untereinander: Siehe, dieser Träumer kommt (Gen 37,19). Sie sprachen: Er ist von Sinnen.
(Markus 3,21)
Doch beide waren von ihrem Vater gesandt, zum Segen für andere. Geh hin und sieh, ob's gut steht um deine Brüder (1.Mose 37,14) Ich will meinen lieben Sohn senden; (Lk 20,13)
Jesus kam nicht zu verurteilen, sondern dass die Welt durch gerettet werden Ihm. (Johannes 3,17)
Beide suchten gehorsam ihre Brüder, bis sie sie fanden Da ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie ... (Gen 37, 17b). Lk 19,10 Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Gegenüber beiden wurde eine Verschwörung zum Tode geplant Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe er nahe zu ihnen kam, machten sie einen Anschlag, dass sie ihn töteten, (Gen 37,18) Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat über ihn, wie sie ihn umbrächten. (Mt 12,14)
Sie riefen aber: Kreuzige, kreuzige ihn! (Lk 23,21)
Josef wurde in eine Grube geworfen und Jesus in den Grab gelegt. Und sie nahmen ihn und warfen ihn in eine Grube (Gen 37,24a). so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein (Mat 12,40b).
Juda und Judas Juda schlug vor, seinen Bruder zu verkaufen (37: 26-28) Der griechische Name für Juda ist Judas (Mat 1: 2-3), der Jesus für Geld verraten hatte.
Beide blieben nicht in der Grube Als aber die midianitischen Kaufleute vorüberkamen, zogen sie ihn heraus aus der Grube (Gen 37,28) Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat; (Mt 28,6)
Beide wurden verkauft für Silberstücke Sie verkauften ihn um zwanzig Silberstücke den Ismaelitern (1.Mose 37,28) Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. (Mt 26,15)
Beide wurden Diener Und Joseph wurde nach Ägypten gebracht ... und er war im Hause seines Herrn, der Ägypter
(Gen 39, 1-2).
Ich bin unter euch wie ein Diener (Lukas 22, 27b).
... Nahm ihm die Gestalt eines Knechtes (Phil 2,7b).
Beide widerstanden der Versuchung Die Versuchung durch Potiphars Frau (Gen 39,7-12) sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. (Hebr 4,15)
Sowohl Josef als auch Jesus sind fälschlich und lügenhaft angeklagt worden. Der hebräische Knecht, den du uns hergebracht hast, kam zu mir herein und wollte seinen Mutwillen mit mir treiben. 18 Als ich aber ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und floh hinaus. (1.Mose 39,17-18) Und obwohl viele falsche Zeugen herzutraten, fanden sie doch nichts.
(Matthäus 26,60)
Beide sind unschuldig ins Gefängnis geworfen worden. Joseph wurde ins Gefängnis geworfen, obwohl er unschuldig war (Gen 39, 20) Jesus wird zum Tode verurteilt, obwohl Pilatus kein Fehler gefunden in
Ihm (Joh 19,4-6).
Sie litten unschuldig. Er sandte einen Mann vor ihnen hin; Josef wurde als Knecht verkauft.
18 Sie zwangen seine Füße in Fesseln, sein Leib musste in Eisen liegen,
19 bis sein Wort eintraf und die Rede des HERRN ihm Recht gab. (Psalm 105,17)
1Petr 2,23 der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet; // 1Petr 1,19 sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes. //
Sie waren gefangen mit Übeltätern Da nahm ihn sein Herr und legte ihn ins Gefängnis, in dem des Königs Gefangene waren. Und er lag allda im Gefängnis. (Gen 39,20) Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn dort und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken. (Lukas 23,33)
Sowohl Josef als auch Jesus versprach einem Übeltäter die Rettung. Nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in dein Amt setzen, dass du ihm den Becher in die Hand gibst wie vormals, als du sein Schenk warst. (1.Mose 40,13) Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. (Lukas 23,43)
Beide baten darum, im Gedächtnis zu bleiben Aber gedenke meiner, wenn dir's wohlgeht, und tu Barmherzigkeit an mir, dass du dem Pharao von mir sagst und mich so aus diesem Hause bringst. (Gen 40,14) Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. (Lukas 22,19)
Beide haben genau die Zukunft vorhergesagt Und wie er uns deutete, so ist's gekommen; (1.Mose 41,13) Jetzt sage ich's euch, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt, dass ich es bin. (Johannes 13,19)
Beide gaben allein Gott die Ehre. Josef antwortete dem Pharao und sprach: Das steht nicht bei mir; Gott wird jedoch dem Pharao Gutes verkünden. (Gen 41,16) Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich tun und reden soll. (Joh 12,49).
Beide kamen aus dem Gefängnis durch die Hand Gottes sowohl Josef …, der an die rechte des Pharaos gesetzt wurde. … als auch Jesus, der an die rechte Gottes gesetzt wurde.
Sowohl Josef als auch Jesus warnten vor etwas Josef warnt vor einer kommenden Gefahr (Hungersnot) Jesus warnt auch seine Zuhörer vor dem zukünftigen Gericht und fordert zur Buße auf!
Beide wurden hoch erhoben und erhielten einen neuen Namen Und weiter sprach der Pharao zu Josef: Siehe, ich habe dich über ganz Ägyptenland gesetzt. … Und er nannte ihn Zafenat-Paneach
(1.Mose 41,41+45)
Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, 10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, (Philipper 2,9)
Beide begannen ihre eigentliche Wirksamkeit mit dreißig Jahren Joseph war dreißig Jahre alt , als er seinen Dienst begann (41:46); Und Jesus war, als er auftrat, etwa dreißig Jahre alt (Lukas 3,23).
Sowohl Josef als auch Jesus waren als Retter gesandt. Joseph wurde ein Retter für alle Völker (Gen 41:57; 54) wie Jesus ist der Erlöser aller Völker ist (Johannes 3,16; Offenbarung 5: 9).
Alle sollten versorgt werden als Prophetie(!) Und alle Länder kamen … um bei Joseph Getreide zu kaufen (Gen. 41: 57a). ... Ich bin das Brot des Lebens; jeder, der zu mir kommt, wird nie mehr hungern (Johannes 6: 35a).
Beide blieben lange unerkannt. Josef seine Brüder erkannten ihn nicht und dachten, er sei tot. Jesus ist heute von seinen Brüdern (den Juden) ebenso unerkannt. So denken viele Menschen bis heute, Jesus sei tot wie ein normaler Mensch.
Das alles war und ist Gottes Plan in der Weltgeschichte. Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, dass er euch übrig lasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung.
8 Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott; der hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über ganz Ägyptenland. (Gen 45,7-8)
und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht (Jesaja 59,20; Jeremia 31,33): »Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob. (Röm 11,26)

Nachdenkenswert, oder?

Pfr. Martin Wappler

08. Adventstürchen

Tatprophetie oder Weissagung im Lebenswandel

Es gibt - wie wir ein klein wenig schon gesehen haben - direkte prophetische Worte im Alten Testament auf Jesus Christus hin. Doch es findet sich auch etwas sehr interessantes, nämlich die sogenannte Tatprophetie oder Weissagung im Lebenswandel, wie ich es nennen will.

Eine historische Begebenheit weist - damals für die Betrachter natürlich unbewusst - auf Jesus Christus hin. Hier einige der bekanntesten Beispiele:

  • Die eherne Schlange, von Mose in der Wüste errichtet, bewahrt die Juden vor dem Tod der Schlangenplage, wenn sie vertrauensvoll darauf schauten. // Am Holz des Kreuzes hängend bringt Christus das Leben denen, die glaubend auf Ihn schauen!
    vgl. u. a. Joh 3,14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden
  • Jona wird nach 3 Tagen vom Fisch wieder ausgespieen– Christus ist hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten.
    vgl. Mt 12,40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.
  • Israel wird in der Wüste mit dem Manna gespeist – Christus setzt das Abendmahl ein
  • Israel zieht durch das Rote Meer in die Freiheit – Der gläubige Christ gelangt durch die Taufe ins neue Leben

Der für Gottes Wunder offene Bibelleser wird diese Liste noch ziemlich lang fortsetzen können. Mögen Gottes Geist uns die Augen und das Herz für seine wunderbare Führung und Fügung der Weltgeschichte öffnen.

Auch die aktuellen Umstände sind Gott nicht entglitten!

Pfr. Martin Wappler

07. Adventstürchen

Einen Propheten wie mich

Mose hat prophezeit: "5.Mose 18,15 Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, erwecken aus dir und aus deinen Brüdern; dem sollt ihr gehorchen."

Machen Sie sich selber ein Bild, wie zutreffend dies ist, wie viele erstaunliche Parallelen es zwischen Mose und Jesus - dem hier vorher gesagten Propheten - gibt:

MOSE JESUS
Lebensbedrohung bei der Geburt durch den Pharao (2. Mose 1,22; 2,2) Lebensbedrohung bei der Geburt durch Herodes (Mt 2,16-18)
Fand Sicherheit in Ägypten (2. Mose2,1-10) Fand Sicherheit in Ägypten (Mt 2,13)
Fastete 40 Tage und 40 Nächte auf dem Berg Sinai (2. Mose 34,28) Fastete 40 Tage in der Wüste (Mt 4,2)
Mose bewirkte Zeichen und Wunder, um
seine Gottesgesandtschaft zu beweisen (2. Mose 4,1-9.29-31)
Jesus bewirkte große Zeichen und Wunder,

um seine Gottesgesandtschaft zu beweisen (Joh 20,30; Mk 16,20; 2. Kor 12,12)

Führt Gottes Volk aus der ägyptischen Sklaverei Führt seine Kinder aus der Gefangenschaft der Welt
Erduldete zahlreiches Murren (2. Mose 14,11; 15,24; 16,2) Erduldete zahlreiches Murren (Mk 14,4; Lk 5,30; Joh 6,41)
Vollbrachte einige Wunder (2. Mose 7-12; 14,21; 15,25) Vollbrachte einige Wunder (Joh 20,30-31)
Hörte die Stimme Gottes aus dem Himmel (2. Mose 19,19) Hörte die Stimme Gottes aus dem Himmel (Mt 3,17)
Empfing und verkündete das Gesetz Gottes (10 Gebote, 2. Mose 20) Empfing und verkündete das Gesetz Christi (Gal 6,2), die Gnade und Wahrheit (Joh 1,17)
Erschien nach seinem Tod andern Menschen (Mt 17,3) Erschien nach seinem Tod andern Menschen (Joh 20,19; Apg 9,5)
Speiste die Volksmenge (2. Mose 16,15) Speiste die Volksmenge (Mt 14,20-21)
War anmutig in Gottes Augen (2. Mose 2,2; Apg 7,20) Fand Wohlgefallen in Gottes Augen (Mt 3,17
Redete mit Gott von Mund zu Mund (4. Mose 12,8) Sprach mit seinem himmlischen Vater (Joh 17)
War ein treuer Diener Gottes (2. Mose 18,15) Ist der Gottes Sohn (u.a. Joh 5,19)

Das sind Wunder Gottes!

Pfr. Martin Wappler

06. Adventstürchen [Nikolaus-Tag]

Fokussierung auf das Wesentliche

In der Adventszeit sollte es besonders darum gehen, sich mit Jesus Christus und seiner Geburt zu befassen, denn Er allein ist unser Erlöser und Heiland (vgl. z. B.: Apg 4,12). Zugleich ist auch kaum eine andere Zeit mit mehr Ablenkungen und Stress ausgefüllt, als genau dieser Zeitraum.
Wir werden abgehalten, Jesus Christus für uns persönlich zu entdecken und sind dabei, das, was Er für uns bereitet hat, zu verpassen. Diese Ablenkungen geschehen nicht böswillig oder mit schlechten Dingen, sondern mit schönen und guten Sachen.
Zum Nachdenken: Adam und Eva wollten nicht sein wie der Teufel, sondern sie wollten sein wie Gott (1. Mose 3,5), - ist doch etwas Gutes, wenn jemand sein will wie Gott, oder? Das Streben nach dem (vermeintlichen) Guten brachte sie aber zu Fall. Das scheinbar Gute ist viel verführerischer als das offensichtlich Schlechte.
Dazu gehört für mich auch der Kult um den Nikolaus heute: an und für sich nichts Schlechtes; anderen etwas Gutes tun, kann doch nicht verkehrt sein; dagegen kann doch niemand etwas haben.

Wer einem Menschen Brot gibt, der hat ihn für heute gerettet.
Wer einem Menschen Bildung gibt, der hat ihn für seine Lebenszeit gerettet.
Wer einem Menschen Jesus Christus gibt, der hat ihn bis in alle Ewigkeit gerettet.

Es geht eben um mehr, als nur um unsere irdische Existenz.

Pfr. Martin Wappler

 

05. Adventstürchen 2. Advent

2. Advent - Sonntag

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Lukas 21,28 (Wochenspruch)

Der Bibelvers ist nicht vollständig im Wochenspruch zitiert. Den Kontext und vollen Vers beachtend steht da: "Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht."

Es ist wichtig zu wissen, was gemeint ist mit "anfängt zu geschehen", damit man etwas genauer weiß, wann der Erlöser nun kommt und sich uns naht. Dies steht in den Versen zuvor:

"25 Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, 26 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. 27 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit."

Wenn es universelle und irdische Unruhen gibt - mir scheint, dass wir aktuell etwas davon schmecken -, dann sollen wir nicht unruhig werden, nicht verzagt hierhin oder dorthin schauen, sondern unsere Häupter erheben - Jesus Christus kommt.

Erhobenen Hauptes - was für ein wunderbares Bild.

Mögen wir als Christen erhobenen Hauptes durch unser Leben gehen,

Pfr. Martin Wappler