Andacht
Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern. Lk 2,30-31
Nahost/Israel bewegt alle - jährlich in der Weihnachtszeit „Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei. Micha 5,1“ und nun aktuell seit dem 07. Oktober 2023 verstärkt, weil die islamistische Terror-Organisation Hamas äußerst grausam den am 14. Mai 1948 gegründeten Staat angriff. Das Gebiet war schon oft ein Unruheherd, was nicht nur das Alte Testament deutlich belegt. Dahinein wurde im Jahre Null der Sohn Gottes geboren. Typisch Jesus! Nicht irgendwo, sondern am „Nabel der Welt“, am Konfliktherd Nummer 1. Sein himmlischer Vater wählte für sein Erlösungswerk weder Komfortzone noch Luxussuite, sondern einen primitiven Stall als Geburtsort. Als das Jesuskind bald in Jerusalem im Tempel dargestellt wurde, sprach Simeon die prophetischen Worte des Monatsspruches und fügte hinzu: „Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird“. Zutreffend bis heute!
Denn nur wenige können oder wollen sehen, dass Jesus tatsächlich der Heiland ist und niemand zu Gott, dem Vater, kommt als durch Christus allein (z. B. Joh 14,6; Apg 4,12). Das Heil kommt von den Juden, erklärte Jesus einst einer Samaritanerin (Joh 4,22). Diese Aussage ist jedoch weder Freibrief noch Legitimation irgendwelcher israelischer Handlungen, sondern erklärt: Jesus, der Erlöser, ist Jude! Gott heißt gewiss nicht alles gut, was sein Volk tut, dennoch spricht er: „Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an (Sach 2,12).“ Ebenso waren alle Schreiber des Neuen Testaments Judenchristen. Wer also gegen Juden vorgeht, wird vermutlich auch gegen Christen sein.
Es ist ein gesegnetes Volk. Selbst Bileam vermochte nicht, es zu verfluchen (4. Mose 22ff) und weder Haman (Esterbuch) noch andere (u.a. 1933 bis 1945 in Deutschland; 1967 arabische Staaten im Sechstagekrieg; 1973 Ägypten und Syrien im Yom-Kippur-Krieg) vermochten es auszurotten. Erstaunlich und m. E. schwer erklärbar, wenn man Gottes Hand nicht sehen will. Der Hass gegen Israel wird nach meiner Interpretation noch zunehmen, wenn es heißt „es werden sich alle Völker auf Erden gegen Jerusalem versammeln“, doch sie werden sich „daran wund reißen“ und es wird ein „Taumelbecher“ sein (Sach 12,2-3).
Wir sollten uns daran nicht beteiligen und allen antisemitischen Wesen allein durch Wort und Gebet wehren - wie überhaupt allen anti-menschlichen Haltungen (vgl. Mt 5,44)! Denn jeder Mensch ist ein wertvolles Geschöpf und Gottes Ebenbild (1. Mose 1,27).
Lasst uns für Nahost, die Ukraine und die Welt um Frieden und Erkenntnis Jesu beten. „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids (Lk 2,10f)“.
Gesegnete Advents- und Weihnachtszeit, Pfr. Martin Wappler