Hahnenschrei April/Mai 2022

Liebe Gemeinde und liebe Gäste,

ja, es ist richtig, es sollten immer beide Seiten gehört werden, wusste schon König Salomo: „Ein jeder hat zuerst in seiner Sache recht; kommt aber der andere zu Wort, so findet sich's (Spr 18,17).“ Und Gott liebt gewiss alle Menschen, diejenigen die man Feinde nennt und Freunde sowieso. Als beispielsweise Josua den Engel Gottes fragte, ob er zu ihm hält oder etwa zu seinen Widersachern, sprach er unparteiisch „Nein“ (Jos 5,14).
Die Umschlagsseiten in den ukrainischen Nationalfarben sind weder Verklärung mancher noch Verachtung anderer, sondern ein Mitleiden mit den Opfern des Krieges und auch eine Verurteilung desselben!
Wer – aus welchen Gründen auch immer – zum Schwert und zur Gewalt greift, der kann sich schwerlich auf Jesus Christus berufen, der zu Petrus sprach – was am Gründonnerstag jedes Jahres bedacht wird: „Stecke dein Schwert an seinen Ort! (Mt 26,52)“.
Wenn wir alle mehr von der Gesinnung Jesu Christi hätten, die Welt wäre eine andere! Daher laden wir als Kirche beständig dazu ein, sich von Gottes Wort und seinem Geist verändern und beeinflussen zu lassen. Gerade in der Passions- und Fastenzeit gedenken wir des bitteren Leidens und Sterbens unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi, der sowohl mit jedem menschlichen Schicksal mitfühlen und mitleiden kann, als auch zu trösten weiß, Liebe und Perspektive schenken kann. Er gibt Hoffnung in allem Leid und im Angesicht des Todes die Gewissheit der Auferstehung, - was wir am Ostersonntag gemeinsam tiefgründig feiern wollen.
Wir laden zu zahlreichen Veranstaltungen ein, um eigene Sorgen und Lasten im Gebet vor Jesus zu bringen, um abzuladen und seelisch, geistlich aufzutanken, mit Worten des Trostes fest gegründet zu bleiben, um Licht zu werden und liebevolle Hilfe zu schenken.

Der Herr ist auferstanden!
Er ist wahrhaftig aufstanden!

Pfr. Martin Wappler