Liebe Leserinnen, liebe Leser,
was ist eigentlich Ihr Bild von Gemeinde? Ich finde, das ist ganz wichtig, sich darüber mal Gedanken zu machen. Ist sie eine Herde Schafe, die von der Pastorin („Pastor“ heißt „Hirte“) gehütet wird? Ist sie ein Verein, der sich unter dem Ziel: „Gemeinsame Religionsausübung und Freizeitgestaltung“ ein- bis zweimal pro Woche trifft? Ist Gemeinde Leib Christi, wo wir anstelle von Jesus Christus in seinem Namen reden und handeln? Ist sie die breite Basis der Landeskirche, wo ein demokratisch gewählter Kirchenvorstand vor Ort die Traditionen hütet und für Sakramentsverwaltung und Verkündigung des Evangeliums sorgt? Oder ist sie eine Gemeinschaft, in der die Mühseligen und Beladenen willkommen sind und ein Zuhause finden?
Nun ja, ich habe das vielleicht an manchen Stellen etwas spitz formuliert. Ich will auch gar keine Antwort geben auf die Frage, was mein Bild von Gemeinde ist. Ich möchte Sie ermutigen, darüber miteinander zu sprechen, nachzudenken. Und ich will noch einmal formulieren, was Gemeinde meiner Ansicht nach nicht ist: Eine Gemeinschaft, in der ich als Pfarrerin bestimme, was die einzelnen Mitglieder zu glauben und zu tun haben. Ich bin glücklich, wenn wir über Glaubenserfahrungen richtig ins Gespräch kommen. Und was Gemeindeleitung und Gemeindeaufbau betrifft: da gibt es in Siebenkirchen jede Menge Fachleute, denen wir eine Chance geben sollten. Ihre Barbara Herbig