Do, 31. Okt 10 Uhr Reformationsgottesdienst in Oberseifersdorf

Re-FORM-ation

Stell dir* vor, du stehst nach deinem Sterben an der Himmelstüre. Petrus - so oft die klassische Vorstellung - steht davor und fragt dich: "Nenne mir bitte einen Grund, wieso ich dich hier und jetzt in den Himmel hineinlassen sollte?!".

Nun, was wäre deine Antwort?

Nicht weiterlesen bevor du nicht dir deine eigene Antwort zurechtgelegt hast!

Nicht schummeln! Hast du DEINE Antwort?

Oder anders: Was meinst du, was viele Menschen antworten könnten?

Nun gut! Was sind typische Antworten:

  • "Ich bin (vor laaaaanger Zeit) getauft!".
  • "Ich bin Kirchenmitglied! Und war hin und wieder in der Kirche!"
  • "Ich habe niemanden etwas Böses getan!".
  • "Ich bin im Grunde ein guter Mensch!".
  • "Ich habe mein Bestes gegeben, um anderen zu helfen und Gutes in der Welt zu tun. Ich habe mich für Bedürftige eingesetzt und versucht, das Leben anderer zu verbessern."
  • "Ich habe immer versucht, mit Liebe und Mitgefühl zu handeln. Ich habe meine Familie und Freunde unterstützt und war für sie da, wann immer sie mich brauchten."
  • "Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und mich bemüht, ein besserer Mensch zu werden. Ich habe mich ständig weiterentwickelt und versucht, meine Schwächen zu überwinden."
  • "Ich habe die Geschenke des Lebens geschätzt und war dankbar für die kleinen Dinge. Ich habe versucht, das Beste aus jeder Situation zu machen und Freude zu verbreiten."
  • "Ich habe an etwas Größeres geglaubt und versucht, mein Leben im Einklang mit diesen Werten zu leben."

Was meinst du, wie Petrus darauf reagieren würde? Welche Antwort würde ihn überzeugen?

Die letzte Aussage - könnte das die beste sein?

NEIN! Alle Antworten basieren auf der menschlichen Eigenleistung, also auf dem, was ICH getan habe. Und damit sind dies Werke und ist eine sogenannte Werksgerechtigkeit. Wer auf sich selber vertraut, wird aber nicht in den Himmel kommen!

Predigttext Reformationsfest: Römer 3, 21-28 "Die Rechtfertigung allein durch Glauben" (sola fide)

Der Mensch wird gerechtfertigt durch den Glauben an Jesus Christus und allein aufgrund dieses Glaubens in den Himmel eingelassen, - das hat Martin Luther nach dem finsteren Mittelalter wieder betont. Nicht Werke, sondern der Glaube in das, was JESUS GETAN hat (nicht wir)!

Die erlösende Antwort für den Himmel könnte daher ungefähr so lauten:
"Petrus, lass mich rein aufgrund dessen, was JESUS CHRISTUS für mich getan hat".

Es ist relativ einfach für uns, doch fällt es schwer, das anzunehmen!

Herzliche Einladung zum Reformationsgottesdienst 10 Uhr in Oberseifersdorf!

Pfr. Martin Wappler

* Das liturgische "Du" ist eine Form der Ansprache, die in vielen Kirchen verwendet wird, um eine persönliche und vertraute Beziehung zwischen den Gläubigen und Gott zu betonen. Es schafft eine Atmosphäre der Nähe und Gemeinschaft während des Gottesdienstes. In vielen christlichen Traditionen wird das "Du" als Ausdruck der Gleichheit und der Zugehörigkeit innerhalb der Gemeinde angesehen.