08.-18. Nov Friedensdekade jeweils 19:30 (Kirche Ostritz)

Die Taube ist seit der Geschichte von der großen biblischen Flut das Symbol des Friedens. Der Ölzweig im Schnabel des Vogels zeigt, das Land in Sicht ist. Die Rückkehr der Taube zur Arche gibt Menschen und Tieren neue Hoffnung auf das Ende der Flut und auf einen Neuanfang. Die Taube auf dem Plakatmotiv wendet ihren Blick zurück. Die Friedensdekade 2020 mit ihrem Motto

„Umkehr zum Frieden“ lenkt auch unseren Blick zurück. Das Jahr war wie zu Noahs Zeiten durch eine große Krise geprägt. Keine Wasserflut, sondern ein kleiner Virus hat gezeigt, wie zerbrechlich Leben sein kann. Die Taube lenkt unsere Augen zurück auf die Erfahrungen, die wir gemacht und die Erkenntnisse, die wir gewonnen haben. Wertschätzung für Menschen in Pflegeberufen, Einkaufen für den Nachbarn, Rücksicht und Achtsamkeit trotz körperlicher Distanz, Sensibilität für Menschen allen Alters in prekären Lebensverhältnissen und vieles mehr prägen diese Zeit. Die Pandemie zeigt uns, wie sehr wir Menschen einander brauchen und auf ein solidarisches Miteinander angewiesen sind. Sie führt uns aber auch vor Augen, wie neoliberale und rechtspopulistische Entwicklungen der letzten Jahre den solidarischen Zusammenhalt der Gesellschaft untergraben haben.

Der Blick zurück ist gleichzeitig ein Blick nach vorn: Frieden ist ohne weltumspannende Solidarität nicht möglich. Die Pandemie gibt uns wichtige Impulse für eine Umkehr von übersteigertem Individualismus und wirtschaftlichem Streben nach Rendite und Wachstum. Wie sollen das zukünftige Zusammenleben und die Gesellschaft von morgen aussehen? Der Blick zurück erinnert auch daran, dass Gott immer wieder zu Neuanfängen ermutigt. Das Lernen aus Vergangenem ist die Voraussetzung, dass neues Leben für die Schöpfung möglich wird. Dazu zählt auch, die nicht aus den Augen zu verlieren, die sich nach Frieden sehnen und unsere Solidarität am nötigsten haben: Die Menschen in den Flüchtlingslagern und die Schöpfung, die unter der Veränderung des Klimas leidet. Der Blick zurück, wie bei der Taube, heißt nicht gedankenlos das Heil in der Rückkehr zu alten Verhältnissen zu suchen. Umkehren zum Frieden bedeutet, die Augen wieder nach vorne zu richten, auf das Land, das Gott uns schenkt, damit neues Leben eine Chance hat.

Darüber möchten wir mit Ihnen vom 8. bis 18. November 2020 in Friedensgebeten, Gottesdiensten und Filmabend nachdenken. Am Anfang und am Ende der Ökumenischen FriedensDekade steht ein Gottesdienst, der jeweils um 19.00 Uhr beginnt. Alle Informationen zu den einzelnen Abenden finden Sie auf den Plakaten und in den Schaukästen.

Wir laden Sie ganz herzlich ein, und freuen uns auf Sie.

Wir wollen wieder für einen besonderen Zweck sammeln. Dankbar sind wir für Hinweise, wo Bedürftigkeit besteht und das Geld dringend benötigt wird.

Ökumenischer Hauskreis Ostritz, Hans Herbig