16. Adventstürchen

Ernsthaftigkeit II

In unserer Einstellung und Sprache trennen und unterscheiden wir zwischen trösten, ermahnen und ermuntern. Eine heutige Predigt/Andacht solle trösten und ermuntern, aber nicht ermahnen.

Im Griechischen gehört das enger zusammen: parakaleo kann übersetzt werden mit ermahnen, trösten, aufrichten. Davon stammt das Wort Paraklet, womit der Heilige Geist unser Beistand bezeichnet wird, der uns also tröstet, ermuntert, aber auch ermahnt.

Wer das Neue Testament liest, wird viele Worte finden, die ziemlich ermahnend sind. Doch, wenn man sich darauf einlässt, entfalten sie ihren Trost und einen heilsamen Duft. Denn Ermahnung ist richtungsweisend, gibt Klarheit und Orientierung. Eine Gesellschaft, wo dies fehlt, wird perspektivlos, haltlos, zügellos und hoffnungslos.

Jesus und alle seine Nachfolger haben viel ermahnt (und damit getröstet!).

  • Lk 3,18 Und mit vielem andern mehr ermahnte er [J.d.T.] das Volk und verkündigte ihm das Heil.
    • Mit diesen und vielen anderen Worten rüttelte er das Volk auf und machte ihnen die Heilsbotschaft Gottes bekannt. (Neue evangelistische Übersetzung)
    • Und noch viele solche Warnungen sprach Johannes aus, als er dem Volk die Botschaft Gottes verkündete. (Neues Leben Übersetzung)
    • Auch mit vielen anderen Ermahnungen verkündigte er dem Volk die frohe Botschaft. (Schlachter Übersetzung)
  • vgl. u. a. Mt 5-7 Die Bergpredigt; Mt 8 Vom Ernst der Nachfolge; Mt 10 Ansage kommender Verfolgung; Mt 11 Jesu Weherufe; Mt 12 Jesu wahre Verwandte; Mt 24-25 Endzeitreden; Lk 21 Ermahnung zur Wachsamkeit, etc.
  • Apg 2,40 Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht!

Lassen wir uns ermuntern, ermahnen und trösten!

Pfr. Martin Wappler